NATRUE – Jahreshauptversammlung: Das Label ist treibende Kraft im Markt für Natur- und Biokosmetik

„Die Nachfrage nach Bio- und Naturkosmetik steigt, der Markt wächst. Wenn es um die Frage geht, was in ihrer Kosmetik steckt, sind die Verbraucher zunehmend kritisch – und darauf reagieren immer mehr Hersteller.“ Das erklärt NATRUE, der Internationale Verband für Natur- und Biokosmetik. Entsprechend groß war das Interesse an der jährlichen Mitgliederversammlung von  NATRUE. Sie fand dieses Mal am 23. Mai in Frankfurt stattfand. Mehr als 50 Vertreter von Mitgliedsunternehmen und Partnern, Journalisten und Interessierte informierten sich über den Status Quo, Markt- und Branchentrends sowie über aktuelle Projekte von NATRUE.

Hohes Interesse an der Hauptversammlung

Bei der diesjährigen Hauptversammlung wurden 20 neue Mitglieder begrüßt. Das hohe Interesse zeigt, wie groß der Bedarf an einer internationalen Organisation ist, die sich um den Schutz der gemeinsamen Werte kümmert. Die Unternehmen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Polen, Bulgarien, Kroatien, Griechenland, Italien, Irland, Großbritannien, Finnland, Schweden, und den USA unterstreichen mit ihrer NATRUE-Mitgliedschaft die Bedeutung eines gemeinschaftlichen, einvernehmlichen Handelns.

Steigende Zertifizierungszahlen

Die wachsende Nachfrage nach Bio- und Naturkosmetik zeigt sich bei NATRUE auch in den steigenden Zertifizierungszahlen. So wurden im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal 2014 fast 40 Prozent mehr Produkte NATRUE-zertifiziert als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Inzwischen sind mehr als 3.800 Produkte und über 250 Rohstoffe zertifiziert, monatlich kommen derzeit mehr als 100 neue Artikel mit dem NATRUE-Label hinzu.

NATRUE fordert einheitliche Definition zur Biokosmetik

Nach wie vor fehlt es auf europäischer und weltweiter Ebene an einer eindeutigen Definition von Natur- und Biokosmetik. NATRUE setzt sich für die Einführung einer von Verbrauchern und Herstellern gleichermaßen akzeptierten formalen Festlegung ein. „NATRUE ist heute eine wesentliche Größe in der Bio- und Naturkosmetikbranche. Die Zahlen zeigen, dass bei Herstellern und Verbrauchern ein Umdenken einsetzt. Strenge Anforderungen, wie wir sie mit dem NATRUE-Label setzen, werden in Zukunft immer wichtiger, denn Kunden wollen eine Orientierungshilfe für ihre Kaufentscheidung“, so Klara Ahlers, Präsidentin von NATRUE. „Hersteller setzen das NATRUE-Label ein, um ihre Produkte deutlich von den so genannten `naturinspirierten´ Produkten abzugrenzen, die weit von den eigentlichen Bedürfnissen der Konsumenten entfernt sind“, erläutert Ahlers weiter.

Projektpartnerschaften in Brasilien und Deutschland

Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung stellten zudem internationale Gastredner ihre Projekte vor. So präsentierte Alexandre Harkaly, Executive Director der brasilianischen Zertifizierungsorganisation IBD (ibd.com.br), den Gästen der Jahreskonferenz per Video die neue Partnerschaft mit NATRUE. Brasilien ist der weltweit drittgrößte Markt für Kosmetik. Beide Organisationen haben in einem Abkommen die gegenseitige Angleichung und Anerkennung ihrer Standards beschlossen. IBD ist über die Grenzen Lateinamerikas bekannt für die Zertifizierung von natürlichen, bio- und biodynamischen Produkten. Für NATRUE markiert diese Kooperation einen weiteren Meilenstein auf dem Weg, international erkannte Standards für natürliche Kosmetik zu etablieren.

Dr. Ana Lucia Vascuez, Gruppenleiterin für Klinische Technologie und Dr. Susanne Zibek, Gruppenleiterin für Industrielle Biotechnologie beim Fraunhofer Institut IGB, präsentierten darüber hinaus die bisherigen Ergebnisse des Projekts „Organic for Surfactants“ (O4S), das sich mit der Herstellung von Biotensiden aus organischen Produktionsabfällen nach NATRUEKriterien befasst (organic4surfactants.fraunhofer.de).

IFOAM EU mit Gastvortrag

Die Frage, wie ökologische Landwirtschaft reguliert ist, spielt für die Natur- und Biokosmetikbranche eine wichtige Rolle. Marco Schlüter, Director von IFOAM EU, hielt einen entsprechenden Vortrag zu dem Gesetzesvorschlag für eine neue EU-Öko-Verordnung. IFOAM EU erkennt an, dass der Entwurf einige wertvolle und innovative Elemente enthält und begrüßt, dass dieser mit einem EU-Öko-Aktionsplan verbunden ist. Dennoch sind im Vergleich zur aktuellen Regelung keine nennenswerten Vorteile hinzugekommen, sodass IFOAM EU den Entwurf in seiner jetzigen Form, ohne eine grundsätzliche Überarbeitung, ablehnt. Die Organisation fordert eine Weiterentwicklung der aktuellen gesetzlichen Verordnung auf der Grundlage ökologischer Prinzipien und auf Basis eines Rechtsrahmens, der die Entwicklung des gesamten Sektors unterstützt – und zwar eingebettet in einen kontinuierlichen schrittweisen Prozess mit einer klaren Vision. Diese Vision sollte die Vielseitigkeit der Mitgliedsstaaten, Regionen und ökologischen Erzeuger berücksichtigen.

NATRUE: Stark in Deutschland

In den vergangenen Jahren hat NATRUE sich mit seinen strengen Standards für die Zertifizierung von Natur- und Biokosmetik in der Branche etabliert. Als international und mehrsprachig tätige Organisation berät und unterstützt NATRUE seine Mitglieder und kann bei Bedarf in ihrem Namen auf politischer Ebene tätig werden. 80 Prozent aller NATRUEzertifizierten Produkte sind in Deutschland erhältlich, rund die Hälfte aller NATRUE-zertifizierten Marken sind deutsche Marken.

Über NATRUE:

NATRUE ist der internationale Verband für Natur- und Biokosmetik und fördert diese seit Oktober 2007. Das NATRUE-Label setzt hohe Qualitäts- und Leistungsstandards, um Menschen weltweit die Möglichkeit zu geben natürliche Kosmetik zu genießen, die ihren Namen wirklich verdient.

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