Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht nach dem Kabinettsbeschluss der Bundesregierung zum Energie-Erneuerungsgesetz (EEG) nach wie vor die Verbraucher und Handelsunternehmen unverhältnismäßig hoch belastet. Von einer fairen Verteilung der Kosten für die Energiewende könne keine Rede sein.
Gesellschaftliche Akzeptanz für Energiewende steht in Frage
„Die Bundesregierung hat die Chance verpasst, mit einer gerechten Verteilung der Kosten die gesellschaftliche Akzeptanz für das Mammutprojekt Energiewende dauerhaft sicherzustellen“, erklärt deshalb HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Zeche für den Kompromiss müssten jetzt Verbraucher und Unternehmen bezahlen, die nicht von den Ausnahmen profitieren. Das beträfe den gesamten Handel. Nach ersten Schätzungen müssen die Handelsunternehmen im Jahr 2015 nach der jetzt vorgesehenen Regelung mit Kosten von rund 2,5 Milliarden Euro für die EEG-Umlage rechnen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Kostensteigerung von rund 300 Millionen Euro.
Energiepreise belasten Kundenkaufkraft
Die Belastung der Verbraucher mit rund 23,6 Milliarden Euro betrifft letztlich ebenfalls viele Händler, wenn ihre Kunden weniger Geld in der Tasche haben. Dabei sind die Rabatte der stromintensiven Industrie noch nicht einmal berücksichtigt. Genth: „Das sind schlechte Nachrichten für die Binnenkonjunktur. Die Strom- und Energiepreise in Deutschland werden weiter steigen.“
Überteuerte Umlagenförderung bleibt
Der HDE kritisiert insbesondere, dass im Bereich der erneuerbaren Energien auch in Zukunft die Grundsätze der Marktwirtschaft kaum eine Rolle spielen. „Die erneuerbaren Energien sind bei einem Anteil von knapp 25 Prozent reif für den freien Markt. Es ist Zeit, die überteuerte Umlagenförderung an die Realität anzupassen“, so Genth weiter. Die insgesamt sogar ansteigenden Förderungen gegenüber dem Meeseberger Beschluss seien ein teurer Irrweg. Auch die Sonderregelungen für Eigenstromerzeuger stünden einer fairen Kostenverteilung im Wege.
[Text/Logo: HDE]
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