Schönheits- und Haushaltspflege 2025: Branche erwirtschaftet erneutes ein Wachstumsplus

• Branchenumsatz steigt 2025 um 2,9 Prozent auf 35,6 Mrd. Euro

• Hohe Alltagsrelevanz treibt Inlandsumsatz auf 23,9 Mrd. Euro (plus 5,5 Prozent)

• E-Commerce hat die stärksten Absatzsteigerungen in beiden Branchensegmenten

Frankfurt am Main. Die Schönheits- und Haushaltspflege 2025 stand nun beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) auf dem Prüfstand bei der Jahresbilanzpressekonferenz. Ergebnis: Die Branche verzeichnet trotz schwacher Gesamtwirtschaft weiterhin ein stabiles Wachstum. Nach IKW-Berechnungen stieg der Branchenumsatz um 2,9 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro. Seit 2020 wächst die Branche damit jährlich im Schnitt um 4,4 Prozent. Sie erweist sich dadurch als krisenfest.

Schönheits- und Haushaltspflege 2025: Inlandsumsatz wächst weiter

Der Inlandsumsatz erhöhte sich in 2025 um 5,5 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro. Produkte wie Haut- und Haarpflege, Zahnpasten sowie Reinigungs- und Waschmittel sind somit fest im Alltag der Menschen verankert. „Unsere Studien zeigen: Schönheits- und Haushaltspflegeprodukte geben Halt und unterstützen das Wohlbefinden – gerade in herausfordernden Zeiten“, erklärte dazu IKW-Vorsitzende Gabriele Hässig.

Schönheits- und Haushaltspflege 2025: Produktgruppen mit Außenwirkung im Trend

Am stärksten wachsen Produkte, die das äußere Erscheinungsbild prägen. Spitzenreiter ist deshalb die Haut- und Gesichtspflege. Sie wuchs um 11,1 Prozent, gefolgt von Haarpflegemitteln, die um 8,1 Prozent zulegten. In der Haushaltspflege erzielten Spezialwaschmittel, beispielsweise für Wolle und Sporttextilien. Sie erreichten mit einem Plus von 14,8 Prozent die höchsten Zuwächse, gefolgt von Weichspülern mit einem Plus von 5,8 Prozent.

Schönheits- und Haushaltspflege 2025: Wo werden die Produkte gekauft?

Kosmetika werden am häufigsten im Drogeriefachhandel gekauft (53 Prozent), gefolgt vom Fachhandel (18 Prozent). Die größten Zuwächse verzeichnete allerdings der E-Commerce, der um 22,5 Prozent wuchs. Mittlerweile macht er dadurch 7 Prozent des Gesamtmarktes aus.

Der Vertrieb von Haushaltspflegemitteln erfolgte primär über Drogeriefachmärkte (36 Prozent), gefolgt von Discountern (27 Prozent). Auch hier zeigte der Onlinehandel das stärkste Wachstum: plus 12,7 Prozent und inzwischen 5 Prozent Marktanteil.

Schönheits- und Haushaltspflege 2025: Export weiterhin unter Druck

Während der Inlandsmarkt wächst, entwickelt sich der Export rückläufig. Das Auslandsgeschäft sinkt erneut. Dieses Mal um 2,1 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro. Kosmetika verlieren dort 1,9 Prozent, Haushaltspflegeprodukte 2,7 Prozent. Neben hohen Energie- und Personalkosten, welche die Handlungsspielräume am Standort Deutschland einengen, wirkt sich zunehmend auch die geopolitische Lage negativ auf die internationalen Absatzmärkte aus.

Das bestätigt auch die vom IKW beauftragte Roland-Berger-Studie. Zudem zeigt sie, dass 90 Prozent der befragten Unternehmen Bürokratie als zentrale Belastung sehen. 75 Prozent halten zudem den Standort Deutschland für wenig attraktiv. „Hohe Standortkosten und Überregulierung binden Ressourcen und verhindern Investitionen – und das in einer Branche, die für Innovation steht“, betonte IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser bei der Pressekonferenz. „Die Bundesregierung muss sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, unverhältnismäßige Belastungen wie durch die Kommunalabwasserrichtlinie zu korrigieren, den Einsatz von Ethanol als sicheren und bewährten Inhaltsstoff zu gewährleisten und die geplanten Vereinfachungen bei der Kosmetikverordnung konsequent zu unterstützen,“ so Keiser weiter.

Schönheits- und Haushaltspflege 2025: Ausblick

Trotz der schwachen Konjunktur in Deutschland, den hohen Standortkosten und den Herausforderungen im Außenhandel erweist sich die Branche der Schönheits- und Haushaltspflege auch 2025 als resilient. Über 1.000 kleine und mittelständische Unternehmen und etwa 60 Großunternehmen sichern dort rund 178.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Sie treiben zudem Innovationen voran. Für 2026 erwartet der IKW deshalb ein moderates Wachstum von 1,5 Prozent.

[Text/Grafik IKW]