ABDA-Präsident Schmidt: Apotheker sollten selbstbewusster Auftreten

Düsseldorf. ABDA-Präsident Schmidt eröffnete den diesjährigen Apothekertag 2019. Dabei erklärte der Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: „In Zeiten eines immer rasanteren ökonomischen und digitalen Wandels dürfen Frust, Bürokratie und Verunsicherung in der Apotheke nicht die Oberhand gewinnen.

ABDA-Präsident Schmidt: Apotheker sollen sich auf ihre Stärken besinnen

Vielmehr müssten sich die Apotheker gerade in solchen Zeiten auf ihre eigenen Stärken wie Kompetenz und Vertrauen besinnen und dadurch den Wandel im Gesundheitswesen aktiv gestalten. „Wir sind es, die den Patienten in einem fast komplett durchökonomisierten und durchbürokratisierten System das Gefühl geben, willkommen zu sein mit ihren Leiden und Schwierigkeiten. Deshalb sehen wir nicht nur kranke Kunden. Vielmehr sehen wir Leute, die vor allem als Menschen wahrgenommen und ernst genommen werden wollen. Weil wir es können“, so Friedemann Schmidt dazu weiter.

ABDA-Präsident Schmidt: Digitalisierung und Prozessoptimierung stellen den Stellenwert der Apotheke in Frage

„All das, was gegenwärtig geschieht, sei es technologisch, bürokratisch, regulatorisch oder kulturell, fordert uns somit heraus. Es beginnt damit, dass Digitalisierung und Prozessoptimierung den Stellenwert der Apotheke als logistischen Pfeiler der Arzneimittelversorgung in Frage stellen“, analysierte Schmidt zudem. Dazu kämen Lieferengpässe, Dokumentationsbürokratie und die mangelnde Wirtschaftspolitik für Freiberufler.

ABDA-Präsident Schmidt sieht polarisierende Debatte um das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG)

Trotz dieses negativen Stimmungsbildes müsse man jedoch auch immer positive Aspekte sehen. Das zeige sich etwa auch bei der teilweise polarisierenden Debatten um das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG). Schmidt: „Ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wäre dabei die wirksamste Maßnahme, den problematischen Auswirkungen des EuGH-Urteils von 2016 auf das deutsche System der Arzneimittelversorgung zu begegnen.“

ABDA-Präsident Schmidt: Delegierte sollen den anstehenden Wandel gestalten anstatt verhindern

In jedem Fall sollten die Apotheker jetzt ein „konstruktiver Dialog“ führen, der mit „einem beherzten Zugriff auf die sich bietenden Chancen“ enden könne, so der ABDA-Präsident dazu. Schließlich müsse man bei dieser Apothekenreform anerkennen, dass „eine ordnungspolitische Stabilisierung der öffentlichen Apotheke, wirtschaftliche Verbesserungen und die fachliche Perspektive einer heilberuflichen Aufwertung“ zumindest in die richtige politische Richtung gehe. Schmidt forderte die Delegierten auf, den anstehenden Wandel in all seinen Facetten zu gestalten, statt ihn verhindern zu wollen. Mehr Informationen unter www.abda.de.

[Text/Bild:ABDA/Jardai]