Mintel identifiziert drei Trends in der Haushaltspflege

London. Das Expertenteam von Mintel identifizierte drei Trends in der Haushaltspflege, die sich im kommenden Jahr und darüber hinaus auf den globalen Markt der Branche auswirken werden. Großen Einfluss haben demnach zukünftig Transparenz, probiotische Reinigungsprodukte und Automatisierung.

Trends in der Haushaltspflege: Transparenz ist alles

Unternehmen, die proaktiv alle Inhaltsstoffe kommunizieren, können sich als verantwortungsbewusst und vertrauenswürdig beweisen. Über zwei Drittel (77 Prozent) der deutschen Nutzer von Oberflächenreinigungsmitteln glauben bereits, dass Marken deutlicher machen sollten, wie sicher ihre Inhaltsstoffe sind. Nur jeder Zehnte (11 Prozent) in Deutschland denkt, dass Reinigungsprodukte für die menschliche Gesundheit unbedenklich sind.

Henrik Møller Jørgensen, Global Household Analyst bei Mintel kommentiert: “Unternehmen, die sich einen Vorteil aus der Transparenz verschaffen wollen, müssen deshalb detaillierte Informationen über Inhaltsstoffe bereitstellen. Das ist unabhängig davon, ob bestimmte Geschäftsgeheimnisse dadurch in die Öffentlichkeit kommen. Es ist dabei auch egal, ob es dafür vorschriebe Regulationen. Für Firmen ist dies einfach eine gute Strategie, zu betonen, was im Produkt enthalten ist.“

Trends in der Haushaltspflege: Homebiome mit “freundlichen” Bakterien

Dass nicht alle Bakterien schlecht sind, ist inzwischen verbreitetes Wissen. Aber dass bestimmte Mikroorganismen Haushaltsallergene reduzieren, wissen hingegen noch nicht so viele. In Großbritannien interessieren sich bereits 81 Prozent der Käufer an probiotischen Produkten für Oberflächenreinigungsmittel. Diese verwenden gute Bakterien, um Oberflächen zu reinigen und Gerüche zu vermeiden. Die Effektivität von Probiotika in Reinigungsmitteln und die Vertrautheit mit Probiotika aus Lebensmitteln und Getränken signalisieren große Chancen für diese neue Art von Produkten. Auch in Deutschland könnten Verbraucher für diese Produkte aufgeschlossen sein: 55 Prozent der deutschen Verbraucher im Alter von 25-34 geben an, dass es eine gute Idee ist, mit neuen Reinigungsprodukten experimentieren.

Henrik Møller Jørgensen fährt fort: “Die Einführung von probiotischen Produkten für die Haushaltspflege hilft, den Bedarf an Desinfektionsmitteln zu reduzieren. Sie machen gleichzeitig Häuser ‘gesünder’. Die Inspiration für solche Produkte könnte besonders aus der Hautpflege und Kosmetik kommen, wo es bereits solche Produkte gibt. Diese richten durch Inhaltsstoffe bereits darauf aus, eine gesunde, ausgewogene Bakterienflora zu schaffen.“

Trends in der Haushaltspflege: Lass den Roboter putzen

Selbstreinigende Häuser sind seit langem der Traum vieler frustrierter Verbraucher. Heimautomatisierung, selbstreinigende Oberflächen und Schmutz-abweisende Stoffe sind heute aber keine Zukunftsmusik mehr. Wenn diese Technologie massentauglich und erschwinglich wird, steht einigen Haushaltsprodukten eine schwierige Zeit bevor. In China besaß beispielsweise 2016 bereits jeder Fünfte (21 Prozent) einen Reinigungsroboter. 2014 war es nur jeder Zehnte (9 Prozent). In den USA interessieren sich bereits 25 Prozent der Verbraucher für Haushaltsreinigungsroboter.

Henrik Møller Jørgensen: “Verbraucher arbeiten in vielen Teilen der Welt immer länger. Weniger und weniger Zeit steht für Hausarbeiten zur Verfügung. Darüber hinaus altert die Gesellschaft. Produkte, die die Haushaltspflege automatisieren, wecken deshalb Hoffnungen, die Arbeit zu erleichtern. Die Kombination dieser sich verändernden Verbraucherdynamik, niedriger werdende Preise, höherer Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit wird schließlich die Automatisierung im gesamten Reinigungssektor etablieren. Haushaltsmarken müssen sich deshalb zusammentun oder ihren Weg in diese neue Arena finden. Automatisierte Oberflächenreinigung und Haushaltsroboter sind immer noch teuer. Viele Verbraucher können sich deshalb diese Produkte noch nicht leisten. Sie interessieren sich aber für das Konzept. Marken sollten Produkte entwickeln, die die Funktionen dieser teureren Innovationen für die Masse erschwinglich machen.”

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