Mintel sieht vier Trends für die Schönheits- und Körperpflegebranche in 2018

Düsseldorf/London. Das britische Marktforschungsunternehmen Mintel sagt vier Trends bei den Verbrauchern voraus, die Auswirkungen auf die weltweite Schönheits- und Körperpflegebranche in 2018 haben werden.

Das sind der Trend zu „Mutter Natur“, mit der regionalen Beschaffung und Produktion von Inhaltsstoffen, unterstützt dabei von der Biotechnologie. Hinzukommt außerdem das Bewusstsein für die eigene Schönheit gemäß dem Motto „Meine Schönheit, Meine Regeln“. Weitere Verbrauchervorlieben fasst Vivienne Rudd, Direktorin für Global Innovation and Insight, Beauty & Personal Care bei Mintel, zudem unter dem Motto „Schönheit mit Persönlichkeit“ sowie „Privatdetektiv“ zusammen.

Schönheits- und Körperpflegebranche in 2018: Mutter Natur

In der sich ständig verändernden Welt der Schönheit weitet sich das Konzept der natürlichen Inhaltsstoffe stetig aus. Marken unterstützen dabei Mutter Natur durch regionale Produktion sowie Entwicklungen in der Biotechnologie.

Angesichts der sich wandelnden Verbrauchernachfrage und den klimatischen Veränderungen auf der Welt muss sich die Haltung der Schönheits- und Körperpflegebranche gegenüber natürlichen und nachhaltigen Inhaltsstoffen verändern. Ein Schritt hin zu mehr „regional produzierten“ Inhaltsstoffen wird den Verbrauchern Möglichkeiten eröffnen, Ressourcen in ihrer Umwelt zu schützen und zu erhalten.

Sichere, allergenfreie, saubere und wirksame Inhaltsstoffe, die durch die Wissenschaft kreiert werden, könnten zudem eines Tages natürliche, geerntete Inhaltsstoffe ersetzen.

Die lokale Beschaffung und Produktion von Inhaltsstoffen ist deshalb in den kommenden Jahren unverzichtbar. Dies stärkt zudem die Idee des Lokalpatriotismus. Das gilt dabei nicht nur für Marken und Herstellern, sondern auch für den Verbraucher.

Schönheits- und Körperpflegebranche in 2018: Meine Schönheit, Meine Regeln

Marken werden außerdem weniger auf das Alter, Geschlecht oder den Körperbau der Verbraucher abzielen. Grund: die Konsumenten verlangen zunehmend personalisierte Schönheitsprodukte, die an ihre Bedürfnisse angepasst sind.

In der Vergangenheit hatten Marken die alleinige Kontrolle darüber, was Schönheit bedeutet. Die Wahrnehmung von Schönheit, basierend auf Alter, Geschlecht, Haut, Haaren und Körperbau ändert sich jedoch. Die Kontrolle darüber verschob sich. Jetzt bestimmen die Konsumenten, was Schönheit bedeutet. Die sich ständig weiterentwickelnde Wahrnehmung von Schönheit verringert deshalb die Verwendung von Labeln, die auf einfache Merkmalen wie Alter und Geschlecht basieren

Das gilt ebenfalls für die Art und Weise, wie Verbraucher ihre Haut-, Haar- und Körpertypen betrachten. Im Jahr 2018 und darüber hinaus werden Verbraucher fordern, auf ihre individuellen Bedürfnisse zu achten. Das heißt dann mehr Auswahl oder personalisiertere Produkte. Marken sprechen damit in den kommenden Jahren zunehmend individuelle Schönheitsbedürfnisse an. Dies hat wiederum mehr Individualisierung und Personalisierung von Produkten zur Folge.

Schönheits- und Körperpflegebranche in 2018: Schönheit mit Persönlichkeit

Ein großartiges Schönheitsprodukt zu verkaufen ist zukünftig nicht mehr genug; Um Verbraucher für sich zu gewinnen, müssen Marken deshalb Persönlichkeit und eine Bestimmung haben. Ziel dabei: Übereinstimmen mit den Überzeugungen der Konsumenten.

Viele Verbraucher interessieren sich heutzutage neben der Qualität des Produkts für den Wert, den eine Marke oder ein Produkt bieten. Es geht jetzt darum, dass Marken die Konsumenten mit einer menschlichen Persönlichkeit beeindrucken. Nachvollziehbar, sympathisch und aufrichtig heißt dabei die Devise.

Rudd sieht hierbei einen Schwerpunkt auf der Finanzierung von Bildungsprojekten. „Eine Geldspende für wohltätige Zwecke genügt dabei nicht mehr. Umwelt- und ethische Fragen stehen vielmehr im Vordergrund“, erklärt sie. Grund dafür: Die Millennials und die Generation Z interessieren mehr für den Zustand der Welt um sie herum. Mehr denn je ist es für Marken unerlässlich, Initiativen ins Lebens zu rufen, die über die soziale Verantwortung von Unternehmen hinausgehen. Rudd: „Der Gesellschaft wirklich etwas zurückgeben, heißt die Aufgabe.“

Schönheits- und Körperpflegebranche in 2018: Privatdetektiv

Die digitale Technologie folgt dem Verbraucher überall auf der Welt. Das beeinflusst dabei Produktkäufe aufgrund der Navigationshilfe durch die Schönheitsabteilung.

Rudd: „Digitale Technologien machen das Einkaufen im Jahr 2018 persönlicher. Bei so vielen Produkten in den Regalen wünschen sich unter Zeitdruck stehende Verbraucher ein intuitiveres Einkaufserlebnis. Neue Technologien können die Gesichtsausdrücke und Augenbewegungen von Verbrauchern interpretieren. Sie bestimmen deren Produktpräferenzen sowohl im Geschäft als auch online und bieten Hilfe an.“ Die kommerzielle Nutzung biometrischer Daten geht zudem in den nächsten Jahren über die Verfolgung von Augenbewegungen hinaus. Herzfrequenz, Körpersprache und Sprache kommen allesamt als wichtige Indikatoren für eine umfassendere Beurteilung der Verbrauchervorlieben hinzu. Fazit von Rudd: „Die Zeiten, in denen soziale Medien rein sozial waren, sind längst vorbei. Unternehmen verwandeln diese Online-Interaktionen in Shopping-Gelegenheiten.“

Schönheits- und Körperpflegebranche in 2018: Fazit

Vivienne Rudd fasst zusammen: “Mintel prognostiziert, dass der Schönheits- und Körperpflegemarkt im Jahr 2018 einen fundamentalen Wandel erfährt. Im kommenden Jahr und darüber hinaus wird die Schönheitsindustrie die widersprüchlichen Anforderungen der “naturbedürftigen” Konsumenten mit den knapper werdenden natürlichen Ressourcen bewältigen müssen. Unternehmen nutzen die Vorteile der Biotechnologie, um eine neue Generation von verbesserten Naturprodukten zu schaffen. Zudem folgen Marken dem Trend hin zu einer inklusiven Gesellschaft. Das treibt somit die Personalisierung von Produkten auf neue Höhen. Außerdem wird es für Marken unverzichtbar sein, eine echte Persönlichkeit zu entwickeln und sich klar zu positionieren. Schließlich führen die Entwicklungen im Bereich der biometrischen Überwachung dazu, dass Marken, dass Marken eine noch nie da gewesene Personalisierung des Einkaufserlebnisses vorantreiben.”