Wetzlar. „An vielen Stränden und Ufern dieser Welt müssen sich die Besucher bereits ihren Weg durch leere Plastikflaschen und anderen Plastikmüll bahnen, bevor sie die Füße ins kühle Nass stecken können. Weltweit werden Ozeane zunehmend zum Plastikendlager.“ Das erklärt Britta John, Ansprechpartnerin für Presse und Medien vom naturkosmetik verlags, der den 10. Naturkosmetik Branchenkongress ausrichtet. Dieser findet am 26. und 27. September 2017 in Berlin statt. Der Kongress greift die Problematik unter verschiedenen Aspekten auf.
Sea Shepherd greift das Thema Kosmetikverpackungen auf
Am ersten Tag werden Vertreter von internationale Meeresschutzorganisation Sea Shepherd das Thema Kosmetikverpackungen in den Ozeanen kritisch beleuchten. Sie stellen ebenso die Frage: Wie sich lässt die Vermüllung stoppen?“
Sea Shepherd Deutschland hat deshalb die MARINE DEBRIS CAMPAIGN ins Leben gerufen. Diese hat zum Ziel, den Plastikmüll aufzusammeln. „Wissenschaftler gehen von weltweit etwa 100-150 Millionen Tonnen Plastikmüll aus, 8-10 Millionen Tonnen kommen jährlich hinzu“, so die Meeresschutzorganisation. „somit stellt die Vermüllung eine der größten Bedrohungen unserer Ozeane dar“, warnt Sea Shepherd.
Microbeads: akute Gefahr für marines Leben
Im Mittelpunkt medialer Aufmerksamkeit stehen vor allem die sogenannten Microbeads. Die winzigen Partikel lassen sich nur schwer aus den Gewässern entfernen, selbst in den Klärwerken können die Mikroplastikpartikel nicht gefiltert werden. So reichern sie sich in der Nahrungskette an. Ob in Fischen oder Muscheln: Die winzigen Partikel sind bereits in verschiedenen Lebewesen nachgewiesen worden. John: „Schätzungen gehen davon aus, dass rund 500 Tonnen Mikroplastik deutscher Kosmetikfirmen jedes Jahr im Meer landen.“
Zertifizierte Naturkosmetik verzichtet auf Mikroplastik
Mit gutem Beispiel geht jedoch die Naturkosmetik voran, so Wolf Lüdge, Geschäftsführer des naturkosmetik verlags. „Zertifizierte Naturkosmetik verzichtet seit jeher auf festes Mikroplastik in den Produkten, sowie auch auf suspendierte, flüssige, gel- oder wachsartige Kunststoffe bzw. synthetische Polymere“, erklärt er. Lüdge veranstaltet den jährlichen Naturkosmetik Branchenkongress in Kooperation mit der NürnbergMesse, Ausrichter der VIVANESS.
Verantwortungsvolle Verpackungen für die Zukunft
Natürlich stellen jedoch auch Tuben, Tiegel und Kunststoffflaschen eine Bedrohung für die Meere dar. Eine Alternative zum herkömmlichen Packaging sind recyclebare Verpackungen. Einige Kosmetikfirmen setzen dies bereits erfolgreich um: Tuben beispielsweise werden zur Hälfte aus Post-Consumer-Recycling (PCR)-Material hergestellt. Alan Campbell, Technischer Direktor des LCA Centre in den Niederlanden, bietet im Rahmen seiner Präsentation beim Branchenkongress eine „Lebenszyklusanalyse Verpackung“ und wird einen Leitfaden für verantwortungsvolle Verpackungen vorstellen.
Bei der Wahl zukunftssicherer Verpackungen für die Kosmetikindustrie spielt jedoch auch die immer stärker werdende Digitalisierung der Verpackungsbranche eine entscheidende Rolle, wie Karel J. Golta, Managing Director INDEED INNOVATION GmbH, bestätigt: „Für die Generation Alpha sowie alle nachfolgenden Generationen ist der digitale Lifestyle ein Teil ihres normalen Lebens. Allein deswegen ist es an der Zeit, dass die digitale Disruption auch die Verpackungsindustrie richtig erreicht – und zwar nicht als Gimmick, sondern in Form eines echten Mehrwerts.“
Zwar bedienen beispielsweise Apps, die eine Personalisierung der Faltschachteln ermöglichen, die Nachfrage interessierter Kunden. Doch viele Zusatzoptionen wie metallisierte Oberflächen oder auch applizierte QR-Codes erschweren das Recycling. In seiner Präsentation am zweiten Kongresstag stellt der Experte das Thema Digitalisierung auch für die Naturkosmetikbranche in den Mittelpunkt – mit einem ebenso kritischen Blick auf die ökologischen Aspekte. Karel J. Golta: „Entgegen der allgemeinen Ansicht schließt diese Weiterentwicklung Nachhaltigkeit keinesfalls aus, sondern kann vielmehr gravierend dazu beitragen – und auch auf diesem Wege die Verpackungen für Naturkosmetik revolutionieren.“
Organisatorische Eckdaten
Die 10. Ausgabe des Naturkosmetik Branchenkongresses findet vom 26.-27.9. 2017 mit Elfriede Dambacher als Programmvorsitzende und unter neuer Gesamtleitung durch Wolf Lüdge im Hotel Ellington Berlin statt. Am Vortag findet von 14 bis 18 Uhr die Trendtour Berlin statt. Sie führt zu neu entdeckten Hotspots der Naturkosmetik in Berlin .
Der naturkosmetik verlag mit Sitz im mittelhessischen Wetzlar richtet in Kooperation mit der NürnbergMesse, Ausrichter der VIVANESS, den jährlichen, internationalen Naturkosmetik Branchenkongress in Berlin aus. Mit Wirkung vom 1. Januar 2017 hat Wolf Lüdge die Geschäftsführung des naturkosmetik verlags von Elfriede Dambacher übernommen.
Kongressmanagement: Beate Vogel – kongress@naturkosmetik-verlag.de.
[Text/Bild: naturkosmetik verlag/kosmetiknachrichten.de]