Der demografische Wandel beeinflusst auch den Kosmetiksektor. Nicht nur die Kunden, sondern auch das Verkaufspersonal werden im Schnitt immer älter. Wenn Handel und Industrie diese Entwicklung in ihren Planungen berücksichtigen, bietet der demografische Effekt sogar neue Chancen für die Branche, so Dr. Franz Josef Gellert, von der Hanze University, Groningen, Niederlande.
Der Kunde Mann emanzipiert sich in der Kosmetik von weiblichen Vorbildern. Das gilt für sein Rollendenken genau wie für die Produkte. „ Die Männer befinden sich in einem extrem beschleunigten Prozess des Aufholens!“ sagt Renate Arndt, Senior Research Manager der Gesellschaft für innovative Marktforschung, GIM.
Unter dem Slogan: „Schönheitswelt im Supermarkt kommt jetzt der Durchbruch im LEH?“ berichtete Gundula Böger-Heidenreich, Leiterin Einkauf Drogerie bei EDEKA, Minden Hannover über neue Sortimentskonzepte für den LEH. Ordnung, Sauberkeit, Atmosphäre, Neuheiten, Trends, Emotionalität und genau abgestimmte Fokus-Segmente sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Renaissance des Drogeriemarktsegments im LEH.
Über Erfolgsfaktoren für eine Naturkosmetikabteilung und Erfahrungen mit einem Quality-Store Konzept im Bio-Fachhandel informierte Michael Radau, Vorstandsvorsitzender der SuperBioMarkt AG. Top Personal, ein stimmiges Marketing, ein kompromissloses Qualitätskonzept, Innovationsfähigkeit, Kompetenzen zum Aufbau eigener Marken waren Voraussetzung dafür, dass es einem Fachhandelskonzept in einem stagnierenden Markt gelingen konnte, ein gesundes Wachstum zu erreichen.
Über erfolgreiche Private Label Projekte sprach Katja Schild, Leitung Private Label, Laverana. Schon heute zählen im Segment der Naturkosmetik rund 44 Prozent der verkauften Produkte zu dieser Gruppe. Mit einem Marktanteil von 56 Prozent im Private Label-Bereich stellt die Marke Alverde des Karlsruher Drogeriemarktes dm dabei den bei weitem größten Anteil. Eine gute Chance für den Handel. Denn der Verbraucher, so Schild, unterscheidet nicht zwischen Hersteller- und Handelsmarken.
Nachhaltige Verpackungslösungen sind, auch in der Kosmetikbranche , ausreichend verfügbar. Es kommt nunmehr darauf an, nachhaltige Konzepte in allen Bereichen des Markenauftritts konsequent umzusetzen, meint Andreas Unger, Managing Partner von REDPACK Brand Design. Allerdings müssen die Unternehmen bereit sein, das gesamte Markenkonzept zu überdenken, denn Nachhaltigkeit ist zum Nulltarif nicht zu bekommen.
Wie es für den Hersteller von Wattepads gelingen kann aus der Not steigender Rohstoffpreise eine Tugend zu machen und gleichzeitig einen neuen Standard am Markt zu etablieren, zeigte Dr. Peter Krueger, Director Business Unit bei CMC Consumer Medical Care in seinem Vortrag „Produktinnovationen als Antwort auf veränderte Marktanforderungen“.
Der erste Kongresstag endete mit einem Get-Together in geselliger Atmosphäre. Der zweite Kongresstag sand ganz im Zeichen des Handels.
[Fotos/Text: parfuemerienachrichten]
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