IKW 2. Quartal 2025: Schönheits- und Haushaltspflege wächst gegen den Trend

Frankfurt am Main. IKW 2. Quartal 2025. Solide Umsatzzahlen im Inland bei anhaltend schwachem Export prägten das Geschäft mit Kosmetika und Haushaltspflegeprodukten im ersten Halbjahr 2025. Das zweite Quartal lieferte dazu ähnliche Ergebnisse. Allerdings milderten einzelne exportorientierte Kosmetikunternehmen ihre schlechte Auslandsbilanz inzwischen etwas ab.

Nach Informationen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) setzten die Mitgliedsunternehmen Produkte im Wert von 17,8 Milliarden Euro bei deutschen und internationalen Handelspartnern ab. Das waren damit 3,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Gesamtbild ist dabei gespalten: Während der heimische Markt um 6,9 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro zulegte, zeigte sich das Auslandsgeschäft mit 5,9 Milliarden Euro Umsatz oder minus 3,0 Prozent weiterhin rückläufig. Im ersten Quartal lag das Minus dort allerdings noch bei 5,1 Prozent. Grundlage der Zahlen sind Meldungen aus dem deutschen und internationalen Einzelhandel auf Basis von Verkaufspreisen.

IKW 2. Quartal 2025: Begehrte Produkte in schwierigen Zeiten im Inland -Existenzielle Herausforderung beim Export

Für Make-up, Hautcreme, Shampoo & Co gaben deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland 2025 inzwischen 9,1 Milliarden Euro aus. Das ist ein Zuwachs von 6 Prozent. Besonders begehrt waren dort Haut- und Gesichtspflegemittel. Produkte rund ums Waschen, Putzen und Reinigen steuerten zudem mit 2,8 Milliarden Euro oder plus 4,6 Prozent zum Inlandsumsatz bei. Als Renner in diesem Branchensegment erwiesen sich Fein- und Spezialwaschmittel.

Unter den ins Ausland verkauften Produkten hoben sich zudem die Bade- und Duschzusätze deutlich vom Negativtrend ab. IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser sagt dazu: „Kosmetik und Haushaltspflege gehören zu den unverzichtbaren Produkten des Alltags. Genau das macht unsere Branche so stark.“ Zugleich verweist er auf die Schattenseiten: „Der Export leidet weiterhin unter der geopolitischen Situation. Für viele unserer Unternehmen ist das somit eine existenzielle Herausforderung.“

IKW 2. Quartal 2025: Unternehmensberatung Roland Berger – Ausufernde Bürokratie belastet Unternehmen

Nach den Ergebnissen einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag des IKW empfinden 90 Prozent der Unternehmen den bürokratischen Aufwand durch nationale und europäische Vorgaben als starke Belastung. Unter anderem führten regulatorische Anforderungen dazu, dass vermehrt Produkte vom Markt genommen oder verändert werden müssten. Und dies ohne dass damit erkennbarer Nutzen für die Menschen oder die Umwelt verbunden wäre. Immer öfter scheiterten zudem auch vielversprechende Innovationen am erdrückenden Aufwand für die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben. 40 Prozent der Befragten rechnen deshalb mit zusätzlichen Kosten bis in den sechsstelligen Bereich. Als Folge dieser Entwicklung verlieren deshalb viele Unternehmensvertreter das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland. Drei Viertel der Studienteilnehmer halten ihn inzwischen für wenig attraktiv. Thomas Keiser betont: „Überbürokratie lähmt Innovation und schwächt den Standort Deutschland.“

IKW 2. Quartal 2025: Quellen Inlandsumsatz:

  • YouGov Consumer Panel (Jan. – Juni 2025) und eigene Erhebungen Exportumsatz: Statistisches Bundesamt (Jan. – Juni 2025)
  • Studie Sauber. Schön. Systemrelevant – Der unterschätzte Beitrag der Schönheits- und Haushaltspflege für Deutschland, Mai 2025.

[Text/Grafik: IKW]