Diabetiker-Betreuung: Roche sieht Apotheken weiterhin als Partner

Biel/Basel/Berlin. Bei der Diabetiker-Betreuung geht der Pharmakonzern Roche eine Kooperation mit dem Versandhändler „Zur Rose“ ein. Darüber berichtete der Schweizer Drogisten Verband in einer seiner wöchentlichen d-mail.

„Bei deutschen Apothekerinnen und Apothekern stiess die angekündigte Zusammenarbeit auf Unverständnis, worauf Roche sich in einer Stellungnahme an sie wandte“, so d-mail in Fortsetzung der Berichterstattung dazu. Das Online-Magazin verweist dafür auf einen aktuellen Bericht in der Deutschen Apothekerzeitung (DAZ). „Wir sehen in Ihnen und den Vor-Ort-Apotheken einen verlässlichen und wichtigen Partner in der Diabetesversorgung in Deutschland – heute und auch in Zukunft“, schreibt Roche dort laut d-mail und Deutscher Apothekerzeitung in diesem Rundschreiben.

DAZ – Diabetiker-Betreuung: Roche schreibt wegen Zur-Rose-Kooperation an Apotheken

(Der Bericht: Berlin – 15.11.2021, 15:15 Uhr) „Der Roche macht bei der Diabetiker-Betreuung gemeinsame Sache mit dem Versandhändler Zur Rose. Das kommt bei den Apotheker:innen gar nicht gut an: Offenbar hat es derart viel Kritik gehagelt, dass das Unternehmen sich jetzt in einem Schreiben an die Apotheken zu erklären versucht.

Ende Oktober informierte der Diabetes-Spezialist Roche in einer Pressemitteilung über eine neue Kooperation: Gemeinsam mit der DocMorris-Mutter Zur Rose wolle das Unternehmen Menschen mit Diabetes mellitus und deren betreuende Personen im täglichen Therapiemanagement unterstützen. Die Zusammenarbeit soll demnach Patientinnen und Patienten befähigen, ihre Krankheit selbst zu managen, um eine bessere Lebensqualität zu erreichen, und medizinischem Fachpersonal ermöglichen, eine möglichst gute und integrierte Versorgung zu gewährleisten, hieß es seinerzeit.

Das haben einige Apotheker:innen Roche offenbar übel genommen. Es sei „sehr deutlich geworden, dass dies bei vielen unserer Kunden in den Vor-Ort-Apotheken Fragen aufgeworfen hat und teilweise auch sehr kritisch beurteilt wird“, schreibt Roche jetzt in einem Brief an die Apotheken. „Es ist uns daher besonders wichtig, Ihnen mehr Hintergrundinformationen zu geben, was wir im Rahmen der Kooperation mit Zur Rose vorhaben“, betont das Unternehmen. Unterzeichnet ist das Schreiben von Geschäftsführer James Fischer und Oliver Karpf für die Vertriebsleitung.

Diabetiker-Betreuung: Dürftige Information

Die Information, die dann folgt, fällt allerdings recht dürftig aus. Dem Brief zufolge besteht das Ziel „zum einen darin, einen Beitrag zu leisten, die Zahl der nicht diagnostizierten Menschen mit Diabetes in Deutschland weiter zu reduzieren. Zudem möchten wir auf Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes, die ihre Erkrankung bereits heute digital managen, eingehen und sie auf diesem Weg unterstützen.“ Gemeinsam mit Zur Rose werde Roche nun erarbeiten, wie eine Zusammenarbeit zum Wohl der Patienten, die vorwiegend digital agieren, aussehen kann. Offen bleibt, weshalb dieses Ziel die Kooperation mit einem Arzneimittelversender nötig macht.

Gleichzeitig unterstreicht Roche, den Präsenzapotheken weiterhin eng verbunden bleiben zu wollen. „Unser Anliegen ist seit vielen Jahren eine konstruktive und gute Zusammenarbeit mit ihnen als Apothekerinnen und Apothekern. Wir sehen in Ihnen und den Vor-Ort-Apotheken einen verlässlichen und wichtigen Partner in der Diabetesversorgung in Deutschland – heute und auch in Zukunft.“ Die persönliche Beratung werde weiter essenziell wichtig bleiben und die Präsenzapotheken schafften einen echten Mehrwert für Kundinnen und Kunden mit Diabetes.“

Christina Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online redaktion@daz.online

[Text/Bild: d-mail; DAZ/Roche Schweiz]