Weleda 2019: Gutes Geschäftsjahr mündet in Unsicherheiten bei der laufenden Entwicklung

Arlesheim/Schwäbisch Gmünd. Weleda 2019. Mit diesem Geschäftsjahr ist das deutsch-schweizerische Unternehmen zufrieden, wie der aktuell vorliegende integrierte Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2019. Die Weleda AG steigerte dort erneut Umsatz und Eigenkapital und erzielte ein leicht geringeres Nettoergebnis. Der Umsatz im ersten Quartal 2020 war zudem trotz der Corona-Pandemie in vielen Ländern gut. Die aktuelle Situation erschwert allerdings eine Prognose für das Jahr 2020.

Weleda 2019: Umsatz +4,1 Prozent, Jahresergebnis leicht rückläufig

Der Nettoumsatz wuchs um 4,1 Prozent von 412,3 Mio. Euro auf 429,3 Mio. Euro (wechselkursbereinigt 3,9 Prozent). Das konsolidierte Jahresergebnis lag deshalb mit 13,0 Mio. Euro um 9,3 Prozent unter Vorjahr (14,3 Mio. Euro). Das Nettofinanzguthaben betrug zudem zum Bilanzstichtag mit 47,7 Mio. Euro (Vorjahr 35,8 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote hat sich dadurch auf 52,9 Prozent weiter erhöht (Vorjahr: 51,1 Prozent).

Weleda 2019: Naturkosmetik wächst mit Wachstumstreiber „Skin Food Serie“

Im Geschäftsfeld Naturkosmetik lag das weltweite Umsatzwachstum mit insgesamt 6,3 Prozent (wechselkursbereinigt 6,0 Prozent) über Vorjahreshöhe (2018: 5,2 Prozent). Der Umsatz 2019 betrug 327,0 Mio. Euro. Die umsatzstärkste Region D-A-CH wuchs wechselkursbereinigt um 3,5 Prozent. Das Umsatzwachstum in allen übrigen Ländern betrug 9,2 Prozent. Die Skin Food Serie war dabei in allen Märkten einer der wichtigsten Wachstumstreiber. Weleda: „Das ist somit ein gutes Beispiel für das große Potenzial eines schon seit fast 100 Jahren bewährten Produkts.“ 2019 entstand daraus eine Serie mit vier Produkten.

Weleda 2019: Arzneimittel

Die weltweiten Umsätze im Geschäftsfeld Arzneimittel verminderten sich im Jahr 2018 um 2,3 Prozent (wechselkursbereinigt -2,0 Prozent) auf 102,3 Mio. Euro (Vorjahr: 104,7 Mio. Euro). Erfreulich war das Wachstum in der D-A-CH Region sowie in Südamerika, den Niederlanden und Großbritannien. Demgegenüber stand ein zweistelliger Rückgang in Frankreich, der durch die vorgenannten Zuwächse nicht ausgeglichen werden konnte. Der schrittweise Wegfall der Erstattung der Arzneimittel dort durch die Krankenkassen und die notwendige Änderung des Geschäftsmodells drückten auf die Umsätze und das Betriebsergebnis.

Weleda 2019: City Spas als neues Geschäftsfeld

Nach dem erfolgreichen Start von vier City Spas in den Niederlanden 2019 folgte im Januar 2020 das erste deutsche Spa in Hamburg. Für das nächste City Spa in Stuttgart wurde bereits eine passende Immobilie gefunden. Die Eröffnung wird voraussichtlich diesen Sommer stattfinden. In den Weleda City Spas werden Massagen und Gesichtsbehandlungen angeboten, ganzheitlich und 100 Prozent natürlich.

Ausblick Geschäftsjahr 2020

Auch Weleda ist von der aktuellen Corona-Krise betroffen. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen standen allerdings für das Unternehmen gerade im D-A-CH Markt die meisten Absatzkanäle auch während der Lockdown-Zeit offen. In den meisten Ländern konnten deshalb Produkte in Drogerien, Supermärkten, Apotheken und online verkauft werden. „Die Lieferketten und die Versorgung mit Rohstoffen sind bisher recht stabil, sodass die Produktion und die Auslieferung an den Produktionsstandorten größtenteils aufrechterhalten werden können“, betont die globale Marktführerin für zertifizierte Naturkosmetik und anthroposophische Arzneimittel dazu.

Weleda 2019: Corona-Pandemie führt zu sinkenden Umsatz- und Erlöserwartungen

Die Pandemie wird die Wirtschaftsleistung in den allermeisten Ländern erheblich schwächen. Es ist schwer einzuschätzen, wie groß der wirtschaftliche Abschwung sein wird und wie lange es dauert, bis sich die Wirtschaft wieder erholt haben wird. Die Unsicherheit bleibt groß. Nach aktueller Einschätzung wird der Umsatz deshalb gegenüber den Erwartungen zurückbleiben. Weleda: „Insbesondere in den nächsten 6 Monaten erwarten wir dadurch einen Umsatzrückgang auch gegenüber dem Vorjahr. Die Geschäftsleitung hat deshalb Maßnahmen eingeleitet, um auf der Kostenseite reagieren zu können. Neben verschiedenen Maßnahmen wurde zudem Kurzarbeit beantragt, unter anderem auch in D und CH.“

Arzneimittel im Sinkflug– Neuprodukte sollen gegensteuern

Für die Arzneimittel rechnet das Unternehmen zudem mit einem Umsatzrückgang hauptsächlich verursacht durch den Wegfall der Erstattungsfähigkeit der Arzneimittel für die integrative Medizin in Frankreich. Insgesamt erwartet Weleda, dass sich die getroffenen Zukunftsentscheidungen wie Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Umsetzung einer langfristigen Strategie für das Pharmageschäft, die Einführung von Naturkosmetik-Neuprodukten sowie der weitere Ausbau der Märkte außerhalb Europas langfristig positiv auf das Betriebsergebnis auswirken.

Hilfe in Zeiten von Corona: Weleda setzt auf gesellschaftliche Solidarität

Um die Auswirkungen der Corona-Krise in Grenzen zu halten, setzt Weleda auf gesellschaftliche Solidarität. Daher unterstützt Weleda besonders jene Einrichtungen, die am stärksten mit den Auswirkungen der Pandemie konfrontiert sind, darunter Krankenhäuser und medizinische Hilfsdienste.

Hilfen im Detail

Weleda Frankreich, dessen Sitz im stark betroffenen Elsass liegt, produzierte 2 500 Liter Desinfektionsmittel und spendete es mitsamt Masken und Handschuhen an Krankenhäuser in der Region Grand Est. Weleda in Schwäbisch Gmünd stellte Handcremes für Krankenhäuser und soziale Einrichtungen zur Verfügung. Auch andere Weleda Betriebe weltweit, etwa in der Schweiz, in den Niederlanden, Italien, Spanien und Neuseeland, unterstützen in ähnlicher Weise ihre nationalen Gesundheits- und Hilfsorganisationen. Weleda erweiterte ausserdem für seine Mitarbeitenden die Möglichkeiten von Home-Office und flexiblen Arbeitszeiten und stellte die Verfügbarkeit von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) sicher.

Weleda unterstützt Initiative „Nachhaltig zusammen“

In Zeiten von Corona besteht die Gefahr, dass der Klimaschutz und die Solidarität zwischen armen und reichen Menschen und Ländern in den Hintergrund geraten. Der Verein Unternehmensgrün hat deshalb einen Aufruf gestartet, der konkrete Forderungen enthält, wie Klimaschutz und Solidarität auch in der derzeitigen Situation umgesetzt werden können. Weleda hat diesen Aufruf zusammen mit fast 500 weiteren Unternehmen unterschrieben. Die Ziele des Aufrufs decken sich mit den langfristigen Nachhaltigkeits- und Unternehmenszielen, über deren Entwicklung Weleda im jährlichen Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht informiert.

 [Text/Bild: Weleda AG]