VCP präsentiert aktuelle Daten zur professionellen Dienstleistungskosmetik

Düsseldorf. Die BEAUTY DÜSSELDORF 2018 öffnet an diesem Wochenende ihre Pforten. Mit dabei ist auch die Professionelle Kosmetik. Dr. Christian Rimpler, Geschäftsführer der Dr. Rimpler GmbH. Der Vorsitzende des Verbandes Professionelle Kosmetik e.V. (VCP) seit 2009 stellte deshalb aktuelle Zahlen zur professionellen Dienstleistungskosmetik vor. Das umfasste Markt, Trends, die Positionierung der Verbandsarbeit sowie die Herausforderungen für diesen Teilbereich der Kosmetikbranche.

Für sein Marktsegment sah Rimpler dabei positiv in die Zukunft. „Wir erreichen derzeit etwa 4 Prozent der Bevölkerung, davon rund 96 Prozent Frauen“, erklärte er. Tendenz seit gut zehn Jahren stetig steigend. Sein Bericht in Auszügen:

Markt der professionellen Dienstleistungskosmetik: Deutschland holt auf

Rimpler: „Die professionelle Dienstleistungskosmetik hat sich seit den 50er Jahren rasant entwickelt, nachdem in Frankreich gleich nach dem 2. Weltkrieg dieser Bereich der Kosmetik erstmals betreten wurde. Dieses war für die französische Kosmetik ein entscheidender Vorteil, der auch ihren späteren Weltruf begründet. Die Kosmetik „Made in Germany“ hat hier aber weltweit aufgeholt, so dass heute die Deutsche Kosmetik im Image nahezu aufgeschlossen hat. Die Strahlkraft von Paris ist bei Endverbrauchern allerdings nach wie vor ungebrochen.“

20 Prozent mehr Kosmetikinstitute der professionellen Dienstleistungskosmetik seit 10 Jahren

Rimpler: „Die Anzahl der als Handwerk registrierten Kosmetikinstitute (54982 in 2017) ist in den letzten zehn Jahren um ca. 20 Prozent gewachsen. Dabei gibt es mit etwa 60 Prozent noch immer einen großen Anteil an Kleinstunternehmen (< 17500 Euro Umsatz/Jahr). Durch die bisher leider noch immer nicht geregelte Ausbildung, welche im Rahmen einer vom VCP betreuten Diplomarbeit als wichtigster Erfolgsfaktor identifiziert wurde, ist die Qualität der angebotenen Leistungen durchaus unterschiedlich.

Der Verbraucher hat hierbei die Qual der Wahl. Dabei ist die Größe des einzelnen Instituts nicht das entscheidende Qualitätskriterium. Es ist aber durchaus ein nicht zu unterschätzender Indikator. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass die Anzahl der größeren Betriebe mit einem Umsatz über 100000 Euro überproportional anstieg.“

Weitere Qualitätssteigerung Ziel der professionellen Dienstleistungskosmetik

Rimpler: „Die Bemühungen der Branche und insbesondere des Verbandes der professionellen Kosmetik (VCP e.V.) gehen hier klar in Richtung zur weiteren Qualitätssteigerung. Deshalb sind wir sehr froh,  mit der BEAUTY DÜSSELDORF die führende Messe Europas in Deutschland zu haben. Diese ist stetig als Mitglied unseres Verbandes am Puls der Zeit, um hier diese Branche im Grenzbereich zwischen Medizin und Kosmetik zu fordern und zu fördern.

Die Lieferanten in diesem Bereich sind allesamt mittelständisch geprägt. Häufig sind sie noch Familienunternehmen, die sich durch hochinnovative Methoden und Produkte auszeichnen. Dabei ist die Flexibilität und Schnelligkeit der Umsetzung neuster Erkenntnisse aus der Forschung und Entwicklung wesentlich größer als die der internationalen Konzerne.

Marktvolumen etwa 2,7 Milliarden Euro bei der professionellen Dienstleistungskosmetik

Rimpler: „Insgesamt reden wir von ca. 120000 Beschäftigten und einem Marktvolumen von ca. 2,7 Milliarden Euro. Das macht damit im Verhältnis zum Kosmetikmarkt insgesamt nur einen kleinen Teil aus. Wir sprechen deshalb gerne von einem Nischenmarkt. Umfragen gehen davon aus, dass aktuell etwa 4 Prozent der Bevölkerung ein Kosmetikinstitut besuchen.

Die Dichte an Instituten nahm dabei in den letzten Jahren stetig zu. In 2000 kamen etwa 2850 Einwohner auf ein Institut. In 2010 waren es nur noch 1770. Hochrechnungen gehen davon aus, dass es 2020 weniger als 1500 Personen pro Institut werden. Damit wird deutlich, dass ein „Durchschnittsinstitut“ ein Stammkundenpotential von nur etwa 70 bis 90 Kunden hat. „Masse“ und „billig“ sind deshalb keine Option für ein erfolgreiches Institut. Vielmehr müssen Qualität und Service im Vordergrund stehen. Die Kosmetikerinnen sollten auch zu Beraterinnen und Tippgeber für Ernährung, Entspannung und gesundem Lebenswandel avancieren.“

Trend der professionellen Dienstleistungskosmetik: Einsatzbereiche von Medizin und Kosmetik nähern sich an

Rimpler: „Durch die fortwährende Weiterentwicklung der Methoden und Produkte sowie auch der gesetzlichen Regelungen kommen sich die Einsatzbereiche von Medizin und Kosmetik immer näher. Das führt durchaus zu einem stetigen kontroversen Austausch der verschiedenen Interessensverbände. Die Einigung auf europäischer und nationaler Ebene macht das deshalb nicht einfacher.

Ich möchte an dieser Stelle auf eine Europäische CEN Norm aufmerksam machen, die die zuständigen Gremien nach jahrelanger Arbeit endlich verabschiedeten. Die Umsetzung findet nunmehr langsam statt. Hier feilten die Beteiligten bis zuletzt an den so genannten „advanced treatments“. Diese dienen im wesentlichen dazu, in kurzer Zeit sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Das ermöglicht entweder ein kombinierter Einsatz von apparativen Methoden mit Produkten oder das Nutzen von Produkten wie etwa reaktive Fruchtsäurepräparate oder „chemical Peels“. Letztere haben jedoch durchaus mögliche unerwünschte Nebenwirkungen. Wir sprechen deshalb gerne an dieser Stelle von „Kosmetik 4.0″, um den Fortschritt in diesen Bereichen deutlich zum machen.“

Positionierung der Verbandsarbeit der professionellen Dienstleistungskosmetik

Rimpler: „Als Verband sehen wir die Möglichkeit durch stetige Qualitätsverbesserungen und Zusammenarbeit mit den Behörden, diesen Bereich der Kosmetik weiter zu entwickeln. Wir können damit einen wichtigen Beitrag zur modernen Gesundheitsvorsorge leisten. Diese ist im Rahmen der demographischen Entwicklung durchaus eine großartige Herausforderung und Chance. Gerade auch durch die Zusammenarbeit mit den Experten aus den medizinischen Bereichen erhoffen wir uns, langsam aber sicher deutlich machen zu können, dass beide Seiten davon aus unserer Sicht profitieren können.“

Digitalisierung als Herausforderung der professionellen Dienstleistungskosmetik

Rimpler: „Permanente Herausforderungen bleiben das Steigern der Qualität im Institut sowie das Vereinheitlichen der Ausbildungssituation. Darüber hinaus sehen wir das Verbessern des Images der Dienstleistungskosmetik in der Bevölkerung sowie die Information über kosmetische Möglichkeiten als wichtige Aufgabe.

Eine besondere Herausforderung ist aber die enorm schnell fortschreitende Digitalisierung unseres Lebens. Weil hier jeder Wunsch und jede Beantwortung einer Frage nur ein Klick weit entfernt ist, muss sich der kosmetische Fachhandel darauf einstellen. Während der Verkauf von Produkten einer der unumgänglichen Erfolgsfaktoren für den Fachhandel war und aktuell noch ist, bedarf es zukünftig anderer Geschäftsmodelle. Dabei wird das Verknüpfen von on- und offline immer stärker in den Vordergrund treten. Das trägt dann zum wirtschaftlichen Erfolg aller beteiligten Marktteilnehmer bei.

Somit ist es durchaus möglich, durch das Bespielen der digitalen Kanäle in Kombination mit dem Fachhandel als Partner und Dienstleister am Endkunden, dass auch mittelständische Unternehmen einen ansehnlichen Marktanteil erreichen. Denn die Präsenz in den Printmedien und auch im Fernsehen wird für den Verbraucher nicht mehr die entscheidende Ansprache sein.

Öffnungszeiten und Eintritt für Fachbesucher

Die BEAUTY DÜSSELDORF 2018 ist von Freitag bis Sonntag, 9. März bis 11. März 2018, jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Alle Besucher müssen sich vor dem Erwerb einer Karte als Fachbesucher legitimieren.

[Text/Bild: VCP; Kosmetiknachrichten.de / Kosmetiknachrichten.de]