Schlecker: Abverkauf in 2.000 Filialen lief bundesweit gut an.

Ehingen (Donau), 15. März 2012. In den bundesweit 2.000 von der Schließung betroffenen Schlecker Filialen lief ab dem gestrigen Donnerstag der Abverkauf mit attraktiven Preisangeboten an. Alle Produkte – Ausnahmen sind Erzeugnis mit Preisbindung wie Zigaretten und Zeitschriften – gibt es 30% billiger. Ausgewählte Waren sind sogar um die Hälfte reduziert. Für treue Kunden, die künftig bei anderen Schlecker Filialen kaufen wollen, ist zudem eine Überraschungsaktion geplant. Letzter Öffnungstag der zu schließenden Filialen ist jeweils am Samstag, 24. März.

„Die Schließungen waren im Rahmen der Schlecker Restrukturierung notwendig geworden.“ Darauf weist das Unternehmen nochmals aktuell hin. Fortgeführt werden über 3.000 Filialen, die – bundesweit verteilt – auf dem Lande wie in innerstädtischen Zentren liegen. Schlecker habe dadurch immer noch weit mehr Filialen als der Wettbewerb zusammen und setze auch künftig auf Kundennähe, heißt es aus der PR-Abteilung weiter.

Mit der Schließung der Filialen würden zudem nicht automatisch die Mitarbeiter entlassen, die in der jeweiligen Filiale beschäftigt waren, so Schlecker weiter. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz erläuterte dazu: „Wir wissen, dass dies eine schwierige Situation für die Betroffenen ist. Wir besprechen jetzt einen Sozialplan und der wird sich ganz klar nach den Kriterien der Sozialauswahl wie Betriebszugehörigkeit, Alter, Kinder etc. richten.“

Wer bleibt und wer geht, darüber wollen Gleiwitz und seine Verhandlungspartner bis Ende der Woche oder auch bis Anfang der nächsten Woche eine entsprechende Lösung finden. Zudem werde weiter im Schulterschluss mit Betriebsräten und Gewerkschaft um eine Transfergesellschaft gekämpft, so der Insolvenzverwalter. Hier sei die Politik gefordert.

Die von Gleiwitz ins Gespräch gebrachte Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erklärte jedenfalls zwischenzeitlich, dass es von ihr für Schlecker kein Geld gebe. Tenor der Begründung: Weder die Größenordnung der Kreditfinanzierung – im Gespräch waren 70 Millionen Euro – noch die Größe des Unternehmens entsprächen der Zuständigkeit der Bank. Diese fördere nur kleinere und mittelständische Betriebe.

[Text/Logo: Schlecker; Eigenrecherche/Schlecker]

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