Nielsen-Studie: Hohes Verbrauchervertrauen fördert 2018 das Shoppingfieber in Deutschland

Frankfurt. Ein überdurchschnittliches Verbrauchervertrauen stellt eine im Dezember erschienene Nielsen-Studie für die deutschen Konsumenten im europäischen Vergleich fest. „Die Deutschen blicken dem neuen Jahr 2018 entsprechend positiv entgegen“, erklärt das globale Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Es sieht dadurch ein Shoppingfieber in Deutschland.

Der Grund für diese positive Markteinschätzung ist der Verbrauchervertrauensindex, zu dem Nielsen eine aktuelle Studie unternahm. Diese ergab dabei für das dritte Quartal 2017 102 Punkte. „Auch wenn das Verbrauchervertrauen im Vergleich zum vorangegangenen Quartal damit um einen Punkt leicht gesunken ist (Q2 2017:103 Punkte), liegt der deutsche Wert damit deutlich über den gesamteuropäischen Wert 87 Punkten“, so Nielsen. Er liegt zudem leicht über dem Wert des Vorjahres (Q3 2016: 100 Punkte).

Shoppingfieber in Deutschland: Was der Verbrauchervertrauensindex bewertet

Der Verbrauchervertrauensindex bildet dabei die Bewertung der Konsumenten zu ihren Job-Aussichten und zu ihrer persönlichen finanziellen Lage ab. Abgefragt wird außerdem die Bereitschaft, in den kommenden 12 Monaten Geld auszugeben. Im dritten Quartal 2017 zeigen sich nur die Verbraucher aus Dänemark (115 Punkte), der Türkei (113 Punkte), Polen (104 Punkte) und Irland (103 Punkte) zuversichtlicher als jene aus Deutschland.

„Das Vertrauen der deutschen Verbraucher ist damit im dritten Quartal 2017 erneut sehr hoch. Es herrscht im Land eine durchaus optimistische Stimmung. Die Verbraucher gehen zuversichtlich in das neue Jahr. Das wird auch der Handel zu spüren bekommen“, erläutert Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. Er sieht damit die Möglichkeit ein weitergehendes Shoppingfieber in Deutschland.

Shoppingfieber in Deutschland, Europa im Sparmodus

Der Verbrauchervertrauensindex zeigt, laut der Studie: Das hohe Vertrauen stärkt die Kauflaune in Deutschland. Mehr als die Hälfte der Deutschen (Q3 2017: 56%) schätzen ihre finanzielle Lage positiv ein. Sie bewerten diese dort mit gut oder sogar sehr gut.

Außerdem sind 49 Prozent der Deutschen aktuell der Meinung, dass die kommenden Monate ein guter Zeitpunkt sind, sich Dinge zu leisten, die sie brauchen oder mögen. Ein Wert, der seit dem dritten Quartal 2016 konstant ist. „Das Konsumklima in Deutschland ist damit sehr positiv. Es bewegt sich zudem auf einem hohen Niveau. Und es sieht so aus, als könnte es auch auf 2018 übertragen werden. Die Deutschen sparen in der Niedrigzinsphase immer weniger und geben gerne Geld aus. Das ist durchaus keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich die Zahlen aus den anderen europäischen Ländern anschaut“, erklärt dazu Ingo Schier.

Im europäischen Durchschnitt zeigen sich zum Teil starke Unterschiede. Hier sehen im dritten Quartal 2017 nur 45 Prozent der Verbraucher ihre finanzielle Lage in der Zukunft optimistisch. Nur 37 Prozent planen zudem sich Dinge zu kaufen, die sie benötigen. Beispiel Frankreich: Nur 29 Prozent der Verbraucher bewerten ihre finanzielle Lage als gut oder sehr gut. Entsprechend glauben deutlich weniger, dass die nächsten 12 Monate eine gute Zeit zum Geldausgeben ist.

Shoppingfieber in Deutschland: Technikkauf unter den Top-3 der Ausgaben

Kleidung (45%), der nächste Urlaub (44%) und jetzt auch Technik (29%) stehen beim Thema Geldausgeben in Deutschland nach Deckung der Lebenshaltungskosten ganz oben auf der Liste. Nur 27 Prozent der Konsumenten denken vorrangig ans Sparen. Schier: „Sparen ist damit bei deutschen Verbrauchern aktuell nicht besonders angesagt. Mit anderen Worten: Das Sparschwein zu füttern, ist aktuell nicht gerade in Mode. Diesen Trend beobachten wir schon seit einigen Jahren.“

Im europäischen Durchschnitt spielt das Sparen eine größere Rolle: 37 Prozent der Europäer sparen lieber, bevor sie ihr übriges Geld in Urlaub (36%) oder Kleidung (36%) investieren. Muss doch mal etwas Geld zur Seite gelegt werden, achten die Deutschen vorrangig darauf, Lebensmittel von günstigeren Marken zu kaufen (Q3 2017: 65%, Q3 2016: 67%). Auch bei Ausgaben für Take-away Mahlzeiten (Q3 2017: 58%, Q3 2016: 57%) und bei neuer Kleidung (Q3 2017: 54%, Q3 2016: 63%) wird dann gespart.

Der Durchschnittseuropäer spart hingegen vorrangig an Kleidung (Q3 2017: 51%, Q3 2016: 53%), gefolgt vom Wechsel zu günstigeren Marken bei Lebensmitteln (Q3 2017: 48%, Q3 2016: 49%) und Freizeitaktivitäten (Q3 2017: 45%: Q3 2016: 49%).

Shoppingfieber in Deutschland: Rekordverdächtiger Job-Optimismus

Die positive Verbraucherstimmung spiegelt sich auch bei den Job-Aussichten wider. 65 Prozent der Deutschen bewerten ihre Job-Perspektive als gut oder sehr gut. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Deutschen damit im Bezug auf ihre Arbeitssituation um weitere fünf Prozent positiver gestimmt als noch im dritten Quartal 2016. Sie sehen ihre Situation zudem um 25 Prozent optimistischer als der europäische Durchschnitt (40% gut oder sehr gut). „Mit dem erneuten Anstieg zeigt sich: Die Deutschen sind Job-Optimisten. Da liegt Deutschland nur knapp hinter Dänemark mit 73 Prozent und Tschechien mit 69 Prozent“, betont Schier.

Über die Nielsen Global Survey

Die Nielsen Global Survey über das Vertrauen der Konsumenten und ihre Einkaufsgewohnheiten wurde zuletzt im Zeitraum vom 13. bis zum 22. September 2016 durchgeführt. Dabei hat Nielsen mehr als 30.000 regelmäßige Internetnutzer in 63 Ländern der Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Nordamerika befragt. Die Stichprobe ist nach Alter und Geschlecht für jedes Land basierend auf den jeweiligen Internetnutzern quotiert und gewichtet. Sie repräsentiert damit die Internetnutzer des Landes und hat eine maximale Abweichung von ±0,6 Prozent. Diese Nielsen Onlineumfrage basiert ausschließlich auf dem Verhalten von Befragten mit Internetzugang. Die Internetverbreitung variiert je nach Land. Damit ein Land in die Umfrage aufgenommen wird, setzt Nielsen voraus, dass mindestens 63 Prozent der Bevölkerung oder zehn Millionen Menschen Internetzugang haben. Der Verbrauchervertrauensindex für China wird in einer separaten Umfrage mit kombinierter Methodik unter 3.500 Befragten erhoben. Die Nielsen Global Survey wird seit 2005 kontinuierlich durchgeführt.

Weitere Informationen zur Studie gibt es unter: http://www.nielsen.com/de/de/insights/reports/2017/consumer-confidence-q3.html

Über Nielsen

Nielsen Holdings plc (NYSE: NLSN) ist ein globales Performance Management Unternehmen. Dieses liefert ein umfassendes Verständnis darüber, was Konsumenten sehen (Watch) und was sie kaufen (Buy). Der Watch-Bereich bietet Medien und Werbungtreibenden Reichweitenmessungen über alle Endgeräte hinweg an, auf denen Content – Video, Audio und Text – konsumiert werden kann. Im Buy-Bereich bietet Nielsen Herstellern von Gütern des täglichen Bedarfs (Consumer Packaged Goods) und Händlern Erkenntnisse über die Performance im Einzelhandel. Indem die Informationen aus Watch und Buy sowie anderen Datenquellen integriert werden, liefert Nielsen seinen Kunden nicht nur Messungen und Insights auf höchstem Niveau. Es bietet auch Analysen, die nachhaltig zur Optimierung der Unternehmensleistung beitragen. Nielsen, ein S&P 500 Unternehmen, ist in mehr als 100 Ländern aktiv und deckt so mehr als 90 Prozent der weltweiten Bevölkerung ab.

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