IKW: Jugend heute – Immer „on“!

WhatsApp, Instagram, Facebook und Co. Ohne einen Zugang ins Netz fühlt sich die Jugend heute „lost“, weiß der Industrieverband Kosmetik und Waschmittel (IKW). Sein Fazit: „Immer erreichbar zu sein, ist ein Muss.“ Warum es für den Nachwuchs so wichtig ist, immer am Puls der Zeit zu sein, erklärt der IKW anhand seiner Jugendstudie.

Schon morgens nach dem Aufwachen fällt der erste Blick auf das Smartphone. Abends liegt es in erreichbarer Nähe neben dem Bett. Auch dazwischen wird es kaum noch aus der Hand gelegt. Der Lieblingsblogger, das It-Girl auf Instagram oder die beste Freundin bei WhatsApp – irgendjemand ist immer „on“.

Jugend heute: Online sein heißt Leben im Griff haben

Doch warum ist es für die Jugendlichen so wichtig, dauernd am Puls der Zeit zu sein?Eine Antwort hierauf gibt die tiefenpsychologisch-repräsentative Studie im Auftrag des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel: Die Dauerkommunikation vermittelt den Jugendlichen den Eindruck, dass sie über alles Bescheid wissen und nichts um sich herum verpassen. Es gibt ihnen das Gefühl, Kontrolle über ihr Leben und alles im Griff zu haben. Dabei bemerken sie oft gar nicht mehr, wie abhängig sie sich von den neuen Informationsquellen machen. Es ist einfach ein gutes Gefühl, um sich in einer für sie manchmal chaotischen und unübersichtlichen Welt zurechtzufinden.

Jugend heute: Beauty Tipps über Tutorials und Blogs

Da überrascht es auch nicht, dass sich die Jugendlichen bei dem für sie so wichtigen Thema Aussehen ihre Anregungen über genau diese medialen Kanäle holen. Für 51 Prozent der in der Studie befragten jungen Mädchen geben deshalb Tutorials und Blogs wertvolle Tipps, wie man Kosmetik- und Make-up-Produkte richtig anwendet.

So werden die aufwendig inszenierten Fotos auf Instagram von den Jugendlichen gerne kopiert. Stylingtipps der YouTuber und Blogger sind eine weitere wichtige Inspirationsquelle. Darüber hinaus dienen sie aber auch der eigenen Absicherung. Befolgt man die Tutorials und trägt man die gleiche Frisur wie die Stars, so kann man sich sicher sein, nichts falsch zu machen. Ein perfekter ästhetischer Auftritt bedeutet den Jugendlichen sehr viel und gibt ihnen die gewünschte Sicherheit.

Steigende Abonnentenzahlen online

Die Abonnentenzahlen beliebter YouTuber sind in den letzten Jahren dementsprechend stetig gestiegen. Bianca Heinicke ist mit ihrem Kanal „BibisBeautyPalace“ und mehr als 3,7 Millionen Abonnenten Deutschlands erfolgreichste Videobloggerin. Sie kommt gerade wegen ihrer „normalen“ Art bei den jungen Mädchen gut an. „BibisBeautyPalace gucke ich mir gerne an. Die zeigt, was sie gekauft hat und wie sie sich damit schminkt“, sagt eine Studienteilnehmerin.

Ein anderes Mädchen beschreibt: „Ich lasse mich gerne auf Instagram in Sachen Mode und Lifestyle inspirieren.“ Und auch die Jungs schauen fleißig ab: „Die Frisur, die ich jetzt gerade trage, habe ich auf Instagram gesehen. Ich habe sie über WhatsApp an meine Kumpels geschickt. Kam sehr gut an, tragen wir jetzt alle.“

Contouring – Der angesagte Style

Und was ist gerade besonders angesagt? Ein großes Thema in der Beauty-Netzwelt ist derzeit das „Contouring“. Mit dem Make-Up-Trend aus den USA werden Schattierungen geschminkt, mit denen man unterschiedliche Gesichtszüge betonen oder kaschieren kann. Die Effekte werden in Vorher-Nachher-Bildern festgehalten. „Die sind beeindruckend. Das wollte ich auch mal ausprobieren, deshalb habe ich mir Contouring-Produkte gekauft“, erklärt eine andere Teilnehmerin der Studie.

35 Prozent der Mädchen aber auch 16 Prozent der Jungen informieren sich über Contouring und andere Trends auf Beauty-Blogs im Internet. Und auch hier steckt hinter dem Wunsch, durch Contouring das Gesicht zu gestalten, noch etwas mehr: Die Jugendlichen wollen bewusst oder unbewusst Kontur und Halt in ihrem Leben gewinnen.

Jugend heute: Klassische Werbung bleibt bei Zweidrittel auf Distanz

Wie sieht es mit der Werbung aus? Anzeigen und Fernsehspots haben sich die Jugendlichen noch nicht „abgeschminkt“, auch wenn sie sich hier ein gutes Urteilsvermögen bewahrt haben. Die klassische Werbung wird von den Jugendlichen durchaus distanziert wahrgenommen. 29 Prozent der Jungen und Mädchen stufen sowohl TV- als auch Print-Werbung im Bereich Kosmetik oft als unrealistisch ein. Aber für 32 Prozent liefert Werbung nach wie vor relevante Informationen und Orientierung, beispielsweise wenn es um die Wirksamkeit der Produkte geht.

[Text/Bild: IKW]