Weniger Auszubildende: HDE fordert Aufwertung der Berufsausbildung

Obwohl die beiden Berufe „Verkäufer/in“ und „Kaufmann/-frau im Einzelhandel“ laut den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2014 zu den am häufigsten nachgefragten Ausbildungsberufen gehören, fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) mit Blick auf die Zukunft ein Umdenken. „Wir sollten dringend die Berufsausbildung aufwerten“, fordert HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth: „Schulen und Berufsberatung müssen Ausbildung und Studium als gleichwertige Alternativen für eine Karriere darstellen. Ansonsten bekommt der Handel vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der weiter steigenden Studierneigung nicht mehr ausreichend Auszubildende“, so Genth weiter.

HDE: Der Handel steht bei der Suche nach Auszubildenden vor großen Herausforderungen

Der HDE unterlegt das mit weiteren Daten. Die Ausbildungsquote der Branche liege zwar noch deutlich über dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Jedoch sank seit 2007 die Zahl der Auszubildenden im Einzelhandel der neuen Bundesländer um fast ein Viertel, im Westen nur um 1,8 Prozent. Genth: „Im Osten sind die bittersten Jahre am Ausbildungsmarkt wohl vorbei. Im Westen aber stehen die Unternehmen in den nächsten Jahren bei der Suche nach Auszubildenden vor großen Herausforderungen. Denn dort wird die Zahl der nichtstudienberechtigten Schulabgänger bis 2025 um rund 100.000 sinken.“

HDE: Verbesserte Berufsorientierung und attraktive Qualifizierungsangebote als Fördermaßnahmen

Um auch in Zukunft ausreichend Auszubildende für den Handel begeistern zu können, setzt sich der HDE dafür ein, von der zunehmenden Zahl der Studierberechtigten deutlich mehr als bislang in den Einzelhandel zu holen. Das könne aber nur mit Hilfe einer verbesserten Berufsorientierung in den Gymnasien sowie durch attraktive Qualifizierungsangebote wie den Abiturientenprogrammen des Handels gelingen.

HDE: Neuer Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce als Aufwertung

Darüber hinaus müssten Studienabbrecher besser in die Qualifizierungswege des Handels integriert werden. Genth: „Wir müssen jetzt gemeinsam mit Hochschulen, Schulen und Unternehmen handeln. Und wir müssen neue, moderne und attraktive Berufe schaffen. Der HDE hat deshalb den neuen Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce vorgeschlagen.“ Darüber hinaus stehe auch eine erneute Modernisierung der beiden Einzelhandelsberufe an.

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