dm stellt mehr Mitarbeiter ein – Kritik an Arbeitsagentur in Baden-Württemberg

dm drogerie markt wird mit mehr als 130 Neueröffnungen bis zum Jahresende 2012 seine Filialexpansion deutlich über Plan abschließen. Die Karlsruher bekundeten außerdem Interesse an der Übernahme weiterer 60-80 „IhrPlatz“-Märkte (wir berichteten).

Aufgrund dieser positiven Entwicklung wird sich die Anzahl der Mitarbeiter ebenfalls überplanmäßig erhöhen. „Hier kommt uns entgegen, dass viele Menschen bei dm arbeiten wollen. Mit 130.000 Bewerbungen jährlich müssen wir nicht bei den Arbeitsämtern anfragen,“ erläutert Erich Harsch, der Vorsitzende der  Geschäftsführung.

Der fehlende Umgang mit dm sei wohl auch der Grund, so Harsch, wenn etwa die Leiterin der Arbeitsagentur in Baden-Württemberg, Eva Strobel, behaupte, Schlecker habe besser gezahlt als seine Wettbewerber. Solcher Unsinn wird auch von den ver.di-Verantwortlichen deutlich kommentiert. So erklärte die  Landesleiterin NRW, Gabriele Schmidt: „Wenn dann auch noch die von den Schlecker-Frauen erkämpften, ganz normalen Einzelhandels-Tariflöhne in der Öffentlichkeit als übertarifliche Bezahlung dargestellt werden, ist das Maß voll.“

Erich Harsch bezeichnet im Zusammenhang mit den Diskussionen um die Gehälter in der Branche den Tarifvertrag als „gute Grundlage“. „Darum“, so Harsch, „treten wir auch dafür ein, dass der Tarifvertrag wieder für alle Handelsunternehmen verbindlich wird. Das bringt den Mitarbeitern im Einzelhandel mehr als die Einführung eines Mindestlohns.“ Harsch weiter: „Bei uns sind die tariflichen Bestimmungen die absolut untere Grenze bei der Bezahlung. Wir haben zudem individuelle Vereinbarungen, die fast doppelt so hoch sind wie der Tarif. Es gibt Filialleiter bei uns, die zwischen 5.000 und 6.000 Euro im Monat verdienen.“

Fakt sei, dass das Einkommensniveau bei dm höher sei als bei Schlecker und dass dm auch keine Leiharbeiter in seinen Märkten einsetze, wie dies als branchenüblich behauptet werde. „Bei dm wollen wir kompetente Mitarbeiter, die die Kunden beraten können. Wer mit der Regalbefüllung nichts zu tun hat, kann seinen Kunden auch nicht sagen, wo sie die Produkte finden,“ so Harsch.

Für die nächsten Monate erwartet der Vorsitzende der dm-Geschäftsführung weitere Wanderbewegungen bei den Kunden. „Wie auch immer die Dinge sich bei „Ihr Platz“ und „Schlecker XL“ entwickeln. Unser Marktanteil an Drogeriewaren hat sich in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Wir haben uns von der Konkurrenz immer weiter absetzen können. Ich sehe keinen Grund, warum sich diese Entwicklung nicht fortsetzen sollte“, zeigt sich Harsch für dm optimistisch.

[Text/Logo: dm/kosmetiknachrichten]


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