UNESCO und L’Oréal zeichnen fünf herausragende Wissenschaftlerinnen mit dem „For women in Science-Preis“ 2012 aus

Es gibt weltweit etwa genauso viele Frauen wie Männer. Frauen studieren Fächer, die früher hauptsächlich von Männern belegt wurden. Immer mehr Frauen belegen Führungspositionen, auch in der Wissenschaft. Dennoch: Gerade in der Forschung ist ihr Anteil immer noch sehr gering. Und wenn es um die Wissenschaftselite geht, sind nur wenige Frauen darunter. Von den seit 1901 verliehenen 773 Nobelpreisen gingen 710 an Männer, 40 an Frauen und 23 an Organisationen. Deshalb gilt es Vorbilder zu schaffen, an denen sich junge Nachwuchswissenschaftlerinnen orientieren können, die ihnen Mut und emotionale Unterstützung für ihren Weg nach ganz oben geben.
Seit 14 Jahren engagieren sich die UNESCO und L’Oréal gemeinsam, um Frauen in der Wissenschaft zu fördern. Durch die Partnerschaft soll die UNESCO und L’Oréal orangetrieben werden, denn die Wissenschaft kann es sich nicht leisten, auf das Potential von hochqualifizierten Frauen zu verzichten.

In diesem Jahr wurden erneut fünf Wissenschaftlerinnen mit dem L’Oréal -UNESCO „For Women in Science“ Preis und einem damit verbundenen Preisgeld von jeweils 100.000 US-Dollar ausgezeichnet. Sie alle arbeiten an wissenschaftlichen Themen, die sich mit großen ökologischen und medizinischen Herausforderungen befassen, denen die Weltbevölkerung gegenübersteht. Die UNESCO und L’Oréal sind davon überzeugt, dass diese Wissenschaftlerinnen mit ihrer Arbeit die Entwicklung positiv beeinflussen werden.

Die diesjährigen Preisträgerinnen sind:

– Professor Jill Farrant (Lehrstuhl für Molekulare Pflanzen in Kapstadt, Südafrika): „Für die Entdeckung, wie Pflanzen bei extremer Trockenheit überleben.“

– Professor Ingrid Scheffer (Lehrstuhl für Forschung im Bereich der pädiatrischen Neurologie an der Universität von Melbourne, Australien): “Für die Entdeckung von Genen, die bei bestimmten Epilepsieformen eine Rolle spielen.“

– Professor Frances Ashcroft (Royal Society Research Professor, Abteilung für Physiologie, Anatomie und Genetik an der Oxford University, Großbritannien): „Für ihren Beitrag zum besseren Verständnis der Insulinausschüttung und der Neugeborenendiabetes.“

– Professor Susana López (Entwicklungsgenetik und Molekularphysiologie, Institut für Biotechnologie an der National University von Mexiko in Cuernavaca, Mexiko): „Für Entdeckung, wie Rotaviren den Tod von jährlich 600.000 Kindern verursacht.“

– Professor Bonnie Bassler (Abteilung für Molekularbiologie an der Princeton University, USA): „Für ihren Beitrag zum Verständnis der chemischen Kommunikation zwischen Bakterien und das Eröffnen neuer Möglichkeiten zur Behandlung von Infektionen.“

Das Auswahlverfahren:

Ein internationales Netzwerk von rund 1000 Wissenschaftlerin nominiert jährlich die Kandidatinnen für den Preis. Die fünf Preisträgerinnen werden von einer unabhängigen, internationalen Jury unter dem Vorsitz von Professor Günter Blobel, Medizin-Nobelpreisträger von 1999, ausgewählt.

Die Preisverleihung fand im Hauptsitz der UNESCO in Paris statt. Jede der fünf Preisträgerinnen wurde als Zeichen der Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit einem Preisgeld 100.000 US-Dollar ausgezeichnet. Die Auszeichnung soll auch dazu beitragen, Vorbilder für vielversprechende Nachwuchsforscherinnen zu schaffen. Seit der Gründung des Programms im 1998 haben 72 Forscherinnen die Auszeichnung erhalten, zwei von ihnen sind inzwischen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Das internationale Programm hat seit einigen Jahren auch regionale und nationale Pfeiler. Es wird mittlerweile in 47 Ländern durchgeführt. Insgesamt wurden bereits über 1200 Wissenschaftlerinnen mit dem „For Women in Science“–Programm unterstützt. In Deutschland richtet sich das Programm an hochtalentierte Doktorandinnen der Naturwissenschaften mit Kindern, da hierzulande die Familiengründung häufig zur Unterbrechung oder zum Abbruch einer vielversprechenden Karriere führt.

Weitere Informationen unter www.forwomeninscience.com, www.fwis-programm.de sowie bei der L’Oréal Deutschland GmbH: Eva Podlich Tel.: 0211-4378-215 email: epodlich@de.loreal.com und Viola Fritsche Tel.: 0211-4378-519 email: vfritsche@de.loreal.com.

[Text/Bild: L’Oréal]